Auf Zypern sind für Donnerstag bis zu 27 Grad Celsius angesagt. Immerhin soll es auch etwas gewittern und regnen. Das könnte Baris Özbek die Abreise aus dem Ferienparadies, das seit dem Sommer seine Heimat geworden ist, etwas erleichtern.
Denn dann wird er sich von seiner Frau Minecan und seinem Sohn Bariscan verabschieden und in den Flieger nach Deutschland steigen. Seine Mission: Den TuS Bövinghausen zum Aufstieg zu führen. Es wird die erste Cheftrainer-Stelle für den ehemaligen Profi, der in der Türkei, wo er zuvor gelebt hatte, die A-Trainerlizenz erworben hat.
Baris Özbek über...
... den Kontakt zum TuS Bövinghausen nach dem Rücktritt von Christian Knappmann: Als die Anfrage von Ajan (Dzaferoski, Anmerkung der Redaktion) kam, musste ich nicht lange überlegen. Der Kontakt zu ihm war seit meiner Zeit als Spieler dort nie abgebrochen. Deshalb habe ich sofort zugesagt, ich komme am Donnerstag nach Deutschland und werde schon am Freitag mein erstes Training in Bövinghausen leiten.
... seine Ambitionen: Ich habe immer betont, dass ich mit einer Mannschaft und in einem Verein arbeiten will, der ambitioniert ist und Ziele hat. Das war mir wichtig und passt hier. Ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe.
... den Abschied von seiner Familie: Meine Familie wird auf Zypern bleiben. Mein Sohn besucht dort die internationale Schule. Ich werde in meiner Wohnung in Castrop-Rauxel wohnen und mit Bövinghausen die letzten acht Spiele mit der Mannschaft so gut wie möglich bestreiten. Dann werde ich mit meiner Familie Silvester feiern. Und danach geht es in Bövinghausen weiter.
... die spezielle Herausforderung Tus Bövinghausen: Ich kenne den Verein ja. Ajan und ich sind befreundet. Er weiß, was er will. Er will Erfolg, genau wie ich. Die Mannschaft will hoch. Also gehen wir es gemeinsam an. Auch, wenn es nicht leicht wird. Aber was ist schon leicht im Leben.
.... sein neues Team: Es sind viele gute Spieler in der Mannschaft, die eigentlich vom Niveau her höherklassig spielen könnten und müssten. Jetzt gilt es herauszufinden, was zuletzt nicht so gut funktioniert hat. Ich habe mir vom Analysten schon Material schicken lassen. Das werden wir nun auswerten. Dann werde ich mir den Fitnesszustand anschauen und mit den Spielern sprechen, wo der Schuh drückt. Wir müssen und werden viel arbeiten. Denn das Ziel bleibt der Aufstieg.
... sein Zwischenziel: Erstmal am Sonntag drei Punkte im Heimspiel gegen Sprockhövel holen. Das wäre der erste Schritt. Dann wollen wir bis zur Winterpause so nah wie möglich an die Tabellenspitze heranrücken, um eine gute Ausgangsposition für das kommende Jahr zu haben. Ich hatte genauso eine Ausgangsposition auch bei meiner ersten Station als Co-Trainer bei Fatih Karagümrükspor in der Türkei. Damals waren wir mit einer Aufstiegsmannschaft nach zehn Spieltagen auf dem zwölften Platz, als wir das Team übernommen haben. Am Ende standen wir ganz oben. Warum sollte das mit dieser Mannschaft nicht wieder gelingen?